Diktiergerät Olympia S15

Ich habe kürzlich mit dem Gray Audograph ausführlich ein amerikanisches Diktiergerät vorgestellt, welches auf Schallplatten-Folien aufnimmt. Auf den ersten Blick scheint das Olympia S15 ein ähnliches System zu präsentieren.

Jedoch gibt es bei den beiden folienbasierten Maschinen und den Medien einen im Wortsinne „gravierenden“ Unterschied: Während der Audograph von Gray tatsächlich die Schallinformation in eine weiche vorher völlig glatte Trägerfolie graviert, ist die Folie des Olympia ...

... bereits mit einer Rilleversehen und mit einer magnetisierbaren Schicht bedeckt, genau wie sie auch bei Tonbändern Verwendung findet. Damit ist auch schon klar, dass hier die Rille magnetisiert und so die Schallinformation gespeichert wird.

Das im Wesentlichen mit dem Telefunken Traveller baugleiche Diktiersystem wurde ca. 1959/60 hergestellt und kam im schicken Leder-Köfferchen daher.

Naturgemäß gab es das Mikrofon mit Fernbedienung dazu und jede Menge weiteres Zubör, wie Fußschalter u.s.w.

Das Gerät „Made in Germany“ war durch seinen internen Akku auch für den mobilen Einsatz tauglich. Der Zustand der Batterie war im runden Zeigerinstrument links erkennbar.

Im Inneren der Maschine sehen wir ein komliziertes Gewirr aus mechanischen Teilen: ein schwarzes Gummi-Reibrad, rechts davon den Motor ... den Plattenteller mit aufliegnder brauner Platte und darüber den Tonarm aus Aluminium mit der Abtasteinheit an seinem linken Ende und ein Glöckchen (obere Bildmitte) zur Warnung vor dem nahenden Ende der Plattenrille.

Alles in Allem ein kleines Stück analoger, elektromechanischer  Tonaufzeichnungs-Geschichte, das mit erhaltenswert scheint.
Fotos © Benno

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