Teac X2000R - Tonbandgerät

... Lange nichts geschehen hier! Heute zeige ich euch ein Tonbandgerät der Firma Teac, welches ca. 1989 gebaut wurde. Es ist damit nicht sehr alt, aber gehört zur letzten Generation solcher Tonbandmaschinen für den semiprofessionellen oder Heim-Gebrauch. 

Diese letzte Generation der Tonbandgeräte hatte technisch einiges zu bieten:
Der Autoreverse-Betrieb kann ein Band automatisch am Bandende in der entgegengesetzten Laufrichtung, also rückwärts, be- und abspielen! Ein DBX Rauschunterdrückungs-System gestattet wirklich rauschfreie Aufnahmen in fast CD Qualität. Das Gerät kann bei Aufnahme an die Qualität der verwendeten Bänder angepasst werden (Vormagnetisierung).

Schön anzusehen ist das Teil auch noch mit seinem Plexiglas-Staubschutz und dem digitalen Zählwerk.
Das Gerät wurde von mir mechanisch instandgesetzt und wird nun noch neu eingemessen/justiert. Dann wird es sicher noch viele Jahre laufen. Hier die Katalogseite von 1989:



Shibaden Video Tape Recorder SV-700

Dieser japanische Videoband-Rekorder von 1968 ist eine kleine Rarität. Das Gerät wurde ca. ein Jahr vor der Festlegung eines Video-Standards im Jahre 1969 gefertigt. Die EIAJ (Electronic Industries Association of Japan) legte damals ein erstes Format für Schwarz/Weiß-Video-Aufnahmen fest, welches die Austauschbarkeit der Bänder auf Maschinen verschiedener Hersteller ermöglichen sollte.

Die Videorecorder der Endsechziger arbeiteten fast alle noch mit offenen Spulen und 1/2 Zoll-Bandmaterial. Aber auch wenn die Bänder verschiedener Recorder fast identisch aussahen – austauschen konnte man sie in der Regel eher nicht.

Die Handhabung der Videorecorder ähnelte ungefähr der eines damals üblichen Tonbandgerätes. Bild und Ton mussten jedoch separat ausgesteuert werden.

Solche Maschinen fanden aber auf Grund der hohen Preise für Gerät (3500,- DM) und Bänder eher selten den Weg in die Wohnzimmer. Man fand sie in Schulen, Werbeagenturen und wissenschaftlichen Instituten – oft im Zusammenspiel mit einer entsprechenden Kamera.

Die Verarbeitung war recht hochwertig, wie meine Bilder zeigen. Heute sind diese Geräte relativ selten. Das abgebildete Gerät wurde vor einigen Jahren weitestgehend restauriert. Benutzen würde man es heute aber nur noch zum Abspielen und Retten alter Aufnahmen. Aber auch als technikhistorisches Schaustück hat die Maschine ihren Reiz.

Falls jemand Interesse an einem solchen (oder diesem) Video Recorder hat, kann man sich gerne bei mir melden, da ich meine Sammlung gegenwärtig etwas reduzieren möchte!
Fotos: Benno


Mac 128k - endlich fertig!

In den letzten Tagen habe ich mir die Zeit genommen insgesammt 3 originale Macintosh-Rechner zu reparieren und zu reinigen. Der erste ist der Mac 128k, dann noch einen Mac 512 und einen Mac Plus. Der hier beschriebene Ur-Macintosh ist in sehr gutem Zustand und weitestgehend original erhalten. Die Bezeichnung auf der Rückseite verrät, dass es sich um einen frühen Mac handelt, der hergestellt wurde noch bevor es parallel den Mac 512k zu kaufen gab (vor November 1984). Deshalb steht da nur Macintosh und noch nicht Macintosh 128k auf dem Label:

Die unterhalb des Bildschirmes angebrachte Seriennummer kann man im Internet recherchieren und man erfährt: Your European Macintosh 512 (M0001P), with serial number F4200PMM0001P, was the 803d manufactured during the 20th week of 1984 in Fremont, CA:

Bei vielen dieser Ur-Macintosh wurde das Original Logic Board (die Hauptrechnerplatine) später durch eine Nachfolgerversion vom Mac 512k oder sogar vom Mac Plus ersetzt, denn der Speicherbedarf der Anwendungen wuchs schnell! Dieser Mac hier hat aber noch seine Originale Ausstattung:



Die Macintosh Marke, das Apple-Copyright von 1983 und die Nummern 630-0101 und 820-0086-C am Platinenrand sind Hinweise auf die Echtheit des Boards.
Aber die gelben Drahtbrücken fallen auf! Da wurde doch was gemacht? Richtig! Dieser Mac wurde mit einem Third Party Upgrade auf  512 Kilobyte Ram aufgebohrt. Die neuen Speicherchips sitzen auf grünen Stecksockeln und ein spezieller aufgesetzter Chip sorgt für die modifizierte Adressierung des Speichers. Also immernoch ein Original Logic Board, nur modifiziert. Auch die zwei Rom Chips wurden durch neuere ersetzt und ein 800 K Diskettenlaufwerk statt des originale 400 K Drives verbaut. Ich habe alles geputzt und slle Kontakte gereinigt und das Gerät ist nun wieder wie neu:

Eine Sache, die oft als Besonderheit bei Auktionen herausgestellt wird, ist die Tatsache, dass im Inneren der Gehäuserückschale die Unterschriften der Entwicklungs-Team-Mitglieder eingepresst sind. Da stehen dann auch die Unterschriften von Steve Jobs und Woz. Aber das war bei fast allen Knubbel-Macs der 128er bis zur Plus-Reihe der Fall!

Hier abschließend noch ein Bild vom 128k links neben einem Mac Plus mit Apple 20 MB HDD! Diese Festplatte ist heute seltener als die Rechner zu finden! Falls jemand sich für solche Geräte interessiert, dann kann man mich gerne anschreiben ...

Alle Fotos © Benno!

Stern Radio Berlin: R160

Lange bevor Musik digital in mobilen Telefonapperaten herumgetragen werden konnte, brauchte man noch etwas mehr Material um unterwegs Musik hören zu können. Das 1963 erfundene Format der Compact Cassette hatte sich Mitte der 70er Jahre zu diesem Zweck durchgesetzt. Auf eine einzelne Audiokassette passten damals so zwischen 30 bis 120 Minuten Programm.
Dieses Gerät aus der Rubrik der Radiorecorder konnte - dem Namen entsprechend - vom Radio aufnehmen. Und genau das war hinter dem eisernen Vorhang oft die einzig mögliche Variante an Tonkonserven mit aktuellen Musik-Titeln zu gelangen.

Der ab ca. 1972 bis 1980 im VEB Stern Radio Berlin (Volkseigener Betrieb ...) hergestellte R160 kostete seinerzeit soviel wie ein Monatsgehalt eines Jung-Ingenieurs: ca. 880,- Mark!

Dafür bekam man 2 Watt Mono-Sound satt aus einem anfänglich sogar in Echtholz furniertem Gehäuse. Mit etwa 5 Kilogramm war das Gerät nicht gerade leicht. Netz und Batteriebetrieb erlaubten eine gewisse Unabhängigkeit. Selbst von hinten machte dieser Stern eine gute Figur:

Im Laufe der etwa 8 Produktionsjahre wurde leider begonnen, immer mehr am Material zu sparen. So waren die späteren Modelle nur noch mit einem künstlichen Furnier beschichtet.
Mein auf dem Flohmarkt Neukölln erstandener Recorder hat ein noch sehr schönes Gehäuse ...
Fotos: Benno

Der Apple Macintosh ist 30!

Am am 24. Januar 1984 stellte Steve Jobs in Cupertino den Macintosh 128k - benannt nach der Apfelsorte McIntosh - der Öffentlichkeit vor. Wie sich heraustellte, legte er damit den Grundstein für den gigantischen Erfolg von Apple im Computermarkt. Gegenwärtig erleben wir eine wahre Medien-Hysterie um das 30-Jahrige! Zum Beispiel Tagesschau online. Apple selbst feiert sich hier. Dort lese ich auch den folgenden Aufruf:

Think back to your first Mac:
However you discovered the Mac, we’d love to hear about it. Because your story is our story. Add your experience to those of other Mac users around the world, and help chronicle where Mac has been and what it’s been up to for the past 30 years.
Tell us about your first Mac
 
Na, da mache ich mal mit: Mein erster eigener Mac ist der Macintosh 128k, den ich auf einem Berliner Flohmarkt in den Endneunzigern erstand. Leider damals ohne Tastatur und Maus. 1998 lernte ich bei einem Garage Sale in San Francisco Bill kennen. Der hatte, gleich um die Ecke, eine ganze Garage voll mit allem erdenklichen Mac-Kram. Der verwitwete Bill lagerte in der Obstschale auf dem Wohnzimmertisch nicht etwa Obst! Er hatte da Speicherbausteine gewürzt mit Schräubchen! Die Ecke eines kippelnden Schrankes wurde von 2 alten Festplatten gestützt. Im ganzen alles recht nerdig. Armer Bill! Er vermisste seine Frau wohl sehr!
Ich jedenfalls bekam alles, was noch fehlte zu meinem Mac und obendrein eine externe Festplatte mit Software. Alles wurde als "just parts" beim Zoll deklariert und landete heil in Berlin. Benutzt habe ich den Kasten nie wirklich. Es ist einfach nur ein Museumsstück. Gestern habe ich den alten Kasten mal wieder angeschaltet: geht noch. Auf die nächsten 30 Jahre!

Foto: Benno (zeigt meinen Mac128K)

LED-Uhren

Magic Digitals ist eine Webseite, die sich den Kult-Uhren der Siebziger widmet. Die rot leuchtenden Anzeigen fraßen damals derart viel Strom, dass manche Armbanduhr mit einem Batteriensatz nur wenige Tage lief. Um es nochmal klar zu machen: Die Anzeige leuchtete nur kurz, wenn ein Knopf gedrückt wurde - also nicht etwa durchgehend!

Auf diesem Bild oben von der Webseite Magic Digitals seht Ihr eine frühe Variante, die Hamilton Pulsar P1. Sie gilt als die erste verfügbare LED-Armbanduhr und ist von 1971. Mehr zur Geschichte dieser Uhren und weiterführende Links findet Ihr auf der zitierten Seite! Unten noch ein Bild des Batteriedepots und der leuchtenden Anzeige.

Ich wünsche euch allen schöne Feiertage!
Fotos: Peter Wenzig (Magic Digitals)

Irgendein Tischrechner: CO 1200

Von dem Gerät hier ist mir fast nichts bekannt:


Diese Generation Tischrechner wurden in den Siebzigern und frühen Achtzigern haufenweise gebaut und wiederum von unbekannten Firmen geklont.

Es gibt kein Typenlabel oder Herstellerlogo am Rechner außer dem nichts sagenden Schriftzug „CO 1200“ an der Front.

Charakteristisch für Tischrechner dieser Zeit ist das Vakuum-Fluoroeszenz- Display auch VFD

Der Blick aufs Tastenfeld offenbart auch nichts Besonderes. Nur die Grundrechenarten gibt es. Hier noch ein Blick ins Innere:

Man sieht schön die einzelnen VFD-Röhren und das für ihren Betrieb nötige kräftige Netzteil dahinter. Links schaut man auf die Unterseite der Tastatur.
Fotos © Benno