Der heutige Beitrag widmet sich einer beinahe vergessenen Kamera-Technik, die zwischen der althergebrachten analogen Fotografie auf Film und der Digitalfotografie angesiedelt ist. Die elektronischen Still-Video-Kameras haben bereits einen CCD-Bildsensor, der Stand-Bilder in einen analogen Signal-Strom wandeln kann. Hierbei wird, wie beim klassischen Fernsehen zeilenweise von oben nach unten vorgegangen. Es entstehen jedoch noch nicht die berühmten Einsen und Nullen in endloser Folge, sondern ein breites Spektrum von Signalen, entsprechend der Helligkeit und Farbe der zahlreichen Bildzeilen. Dieser Signal-Strom wird nach durchlaufen eines Zwischenspeichers direkt auf eine Miniatur-Diskette geschrieben. Die abgebildete RC-260E nutzte bei der Signalverarbeitung das hierzulande übliche Farbfernsehsystem PAL. Ende der Achtziger Jahre war die Firma Canon Vorreiter bei dieser Technologie:
Die RC-260E (von 1991) ist ein Handschmeichler mit schönem Design. Mit entsprechendem Zubehör können die maximal 50 auf der Disk gespeicherten Bilder am Fernsehgerät präsentiert werden – sogar mit einer Infrarotfernbedienung gesteuert! Natürlich dauerte das Laden der Fotos aus heutiger Sicht ewig, aber damals war die schnelle Verfügbarkeit gerade geschossener Fotos am Bildschirm eine Sensation.
Es gab später sogar Equipment um die Bilder von den Disketten auch am PC oder Mac einlesen und weiterbearbeiten zu können. Den achtseitigen Verkaufs-Prospekt kann man unter diesem Link hier betrachten. Hier nochmal die Still-Video-Floppy-Disks VF-50 von Canon:
Die abgebildete Kamera als auch ihr Vorgänger befinden sich in meiner Gadget-Sammlung und funktionieren noch einwandfrei. Als direkte Vorläufer der Digitalkameras haben sie einen festen Platz in der Geschichte der Fotografie.
Wer noch Bilder dieser Technik retten möchte, der muss sich beeilen: Hier gibt es noch jemanden, der das macht! Fotos © Benno
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