What the hell is a ghettoblaster?

Das Kunstwort Ghettoblaster meint das, was man im Deutschen mit Radiorekorder, Radio-Kassettenrekorder oder der Ami mit boombox (boom box, auch jambox) bezeichnen würde.

Die Geschichte der Ghettoblaster beginnt streng genommen mit der Erfindung der Magnetischen Tonaufzeichnung. Wenn wir da mal einige Kapitel auslassen, dann kommen wir ins Jahr 1963. Da wurde von Philips die Compact Cassette nebst dem entsprechenden Rekorder EL-3300 vorgestellt. Vorher wurde auf sogenannte open reels, also auf offenen Spulen (Tonbandgeräte) aufgezeichnet. Zuerst wurde auf Stahldrähten aufgenommen. Die allerersten Bänder waren noch mit Rost beschichtete Papierstereifen. Später gab es dann die Bandsorten auf Kunststofffolien, wie sie noch heute geläufig sind und auch in den Kassetten verwendet werden. Schon bald kam man auf die Idee, dem Aufzeichnungsgerät gleich eine Aufzeichnungs-Quelle mitzugeben. Der Radiorekorder war geboren. Aber die damals üblichen Geräte waren alle noch mono. Erst mit dem Stereo-Boom Ende der Sechziger (Living Stereo!) setzen sich langsam auch tragbare Stereoradiorekorder durch. Das hier abgebildete Gerät von 1972 zeigt eine sehr frühe Boombox - auch wenn diese Bezeichnung damals noch nicht existierte:



Foto © Sasha Landskov/Lynsee Lauritsen/Benno

Dieser Sony CF-550A aus meiner Sammlung hatte eigentlich schon alles, was eine gute Boombox ausmacht:
  • Stereo-Radio
  • Kassettenrekorder (bitte mittig angeordnet)
  • Tragegriff (suggeriert Tragbarkeit!)
  • Batteriebetrieb
  • jede Menge Chrome (wichtig!)
Im Ernst: der Wert einer Boombox unter Sammlern hängt heute nicht nur von nachvollziehbaren Kriterien wie Klang, Leistung und Design ab. Massige Chromeapplikationen, absurde Gerätegrößen, riesige Lautsprecherdurchmesser und der erworbene Kultstatus sind entscheidend. So betrachtet schwebt da ein kleines Vermögen über meinem Schreibtisch:



Foto © Benno

Und hier noch ein Link zur Geschichte der Boomboxen:
http://www.pocketcalculatorshow.com/boombox/
Viel Spaß!

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